KFZ-Rockstars schlagen Alarm

Deutschland ist gerade dabei, seinen jahrzehntelang erfolgreichsten Wirtschaftszweig zu zerstören. Die jüngsten Nachrichten über Stellenabbau, Werksschließungen und Insolvenzen in der heimischen Zulieferindustrie sind besorgniserregende Vorboten.

„Wir werden aber auf keinen Fall tatenlos mit ansehen, wie mit dem gesamten Automobilsektor einer der wichtigsten Tragpfeiler unserer Gesellschaft irreparabel beschädigt wird.“
Robert Merz Gründer Kfz-Rockstars

Die KFZ-Rockstars, eine Vereinigung von über 400 Kfz-Werkstätten, Autohändlern und Karosserie- und Lackbetrieben in der gesamten DACH-Region, schlagen jetzt Alarm. Denn sie wissen: Das Sterben der Zulieferindustrie, also den Produzenten von Fahrzeugkomponenten und Ersatzteilen, zieht zwangsweise das Sterben des Kfz-Handwerks nach sich. Die KFZ-Rockstars und deren Gründer, der Berliner Unternehmer Robert Merz, fordern sofortige und weitreichende politische Korrekturen. Auch müsse der Staat endlich damit aufhören, die Menschen beim Thema Mobilität zu verunsichern.

Die Krise in der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie spitzt sich seit einigen Wochen dramatisch zu, Stellenabbau und Insolvenzen sind inzwischen an der Tagesordnung. „Dabei trifft es kleine Traditions-Unternehmen genauso wie Weltkonzerne“, erklärt Robert Merz, der Gründer und strategische Kopf der KFZ-Rockstars.. Bis zu 14.000 Stellen will der Autozulieferer ZF allein in Deutschland abbauen, bei Continental geht es weltweit um 30.000 Arbeitsplätze - rund 13.000 in Deutschland. Der Autositzhersteller Recaro hat Ende Juli Insolvenz angemeldet, ebenso die Flabeg Automotive Germany GmbH, ein Spezialist für Displaygläser im Fahrzeuginnenraum oder der hessische Zulieferer Castwerk, spezialisiert auf Leichtbau-Fahrwerkskomponenten. „Das sind nur wenige Beispiele einer sich anbahnenden Katastrophe, deren Folgen sich massiv auf unsere Mobilität und damit auf den Wohlstand unserer gesamten Gesellschaft auswirken werden“, warnt Robert Merz.

Die ersten Insolvenzen und Schließungen innerhalb der Automobilindustrie sind nur die Vorboten. “Aber sie sind bereits klare Belege dafür, was passiert, wenn ein Staat versucht, auf Basis von ideologischen Vorstellungen, regulierend in einen intakten Markt einzugreifen.“ Die Einführung der E-Mobilität – und zwar mit der Brechstange – sei das perfekte Beispiel, so Merz. „Dank subventionierter Käufe entstand eine „Nachfrageblase“, die mit dem Wegfall der Förderungen sofort verpufft ist. Das Vertrauen und die Rahmenbedingen für die Technologie sind innerhalb der Bevölkerung und der Infrastruktur nicht vorhanden. Die verschwindend geringe Zahl der Neuzulassungen an E-Fahrzeugen (laut KBA im August 2024 knapp 70 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat) belegen das ebenso wie der nahezu komplett eingebrochene Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos, was sich nun für die Autofahrer als ein erheblicher finanzieller Nachteil erweist.

Umso wichtiger sei es für ihn, dass sich mit den KFZ-Rockstars nun das Handwerk und damit die Basis der Mobilität in Deutschland zu Wort meldet. „Zusammen mit unseren Betrieben kämpfen wir seit Jahren gegen all das, was unseren Mitgliedern, die ihren Beruf aus Leidenschaft und Überzeugung und mit dem Grundgedanken der Nachhaltigkeit ausüben, das Leben erschwert. Ob Fachkräftemangel, Bürgergeld, überbordende Bürokratie oder ständig wechselnde Regelungen und Vorgaben. Bislang haben wir es unseren Mitgliedsbetrieben ermöglicht, besser als ihre Mitbewerber durch diese bewegten Zeiten zu kommen“, so Merz. „Doch die Effekte werden umfassender, die Mehrheit der Kfz-Betriebe haben keine Methoden, wie sie gegensteuern können. Eine aktuelle Umfrage unter unseren Mitgliedsbetrieben zeigt: Die Probleme, die unsere Betriebsinhaber erkannt haben, sind genauso hausgemacht, wie die Probleme, die gerade die Kfz-Zulieferindustrie in die Knie zwingen.”

Die KFZ-Rockstars sehen aktuell nur noch wenig Handlungsspielraum, um auf politischer Ebene wirksam gegen die wachsenden Missstände vorzugehen. “Wir werden aber auf keinen Fall tatenlos mit ansehen, wie mit dem gesamten Automobilsektor einer der wichtigsten Tragpfeiler unserer Gesellschaft irreparabel beschädigt wird. Deswegen werden wir uns aktiv für einen Schulterschluss mit allen Beteiligten unserer Automobilindustrie einsetzen, vom Handwerksbetrieb über Zulieferer, Großhandel bis hin zur Fachpresse”, so Robert Merz.