Die Lust am Wohnmobil ist ungebrochen
Die Rekordergebnisse in den Jahren der Corona-Sonderkonjunktur erreicht die deutsche Caravaning-Bilanz für 2024 zwar nicht, das starke Wachstum bei den Reisemobilen stimmt dennoch zuversichtlich.
Auch wenn sich die Stimmung in der Caravaning-Branche aktuell durch hohe Lagerbestände vor allem bei den kompakten Camping-Fahrzeugen etwas eingetrübt hat, geben die Bilanzzahlen für 2024, die der Caravaning-Verband CIVD traditionell auf der Stuttgarter Freizeitmesse CMT verkündet hat, wenig Anlass, pessimistisch in die Zukunft zu schauen. 96.392 neu zugelassene Reisemobile und Caravans bedeuten ein Wachstum von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und das drittbeste Gesamtergebnis generell. Nur in den Jahren 2020 und 2021, als jeweils die 100.000er-Marke geknackt wurde, sorgte die Corona-bedingte Sonderkonjunktur für höhere Zulassungszahlen.
Wie schon in den zurückliegenden Jahren waren 2024 erneut die Reisemobile die eigentlichen Wachstumstreiber. Mit 74.718 Neuzulassungen in den vergangenen zwölf Monaten haben sie das Vorjahresergebnis sogar um 9,1 Prozent übertroffen und damit auch das kleine Minus der Wohnwagensparte von 1,0 Prozent wettgemacht. Hier wurden 21.674 Einheiten registriert.
CIVD-Geschäftsführer Daniel Onggowinarso blickt insgesamt mit Zuversicht auf die bevorstehende Saison: „Trotz der zuletzt angespannten Lage in Industrie und Handel befindet sich die Branche auf einem guten Weg. Die Begeisterung fürs Caravaning ist nach wie vor ungebrochen.“ Als Beleg dafür nennt er den neuen Rekordwert von 187.219 Besitzumschreibungen bei den gebrauchten Caravans und Wohnmobilen sowie die unverändert hohen Steigerungsraten bei den Vermietern. Auch der große Andrang am ersten CMT-Wochenende mit mehr als 71.000 Besuchern sei ein Indiz für die anhaltende Kaufbereitschaft.
Ganz ähnlich zeigt sich übrigens auch die Entwicklung im europäischen Markt. Insgesamt wurden über 221.000 Freizeitfahrzeuge zugelassen, was einem Plus von 5,2 Prozent entspricht. Bei über 160.000 neu registrierten Reisemobilen betrug der prozentuale Zuwachs sogar 9,6 Prozent, während der Rückgang bei 60.865 Einheiten mit minus 4,7 Prozent stärker ausfiel. Nur die Niederlande konnte mit 7.192 Neuzulassungen bei den Wohnwagen ein Plus von 6,1 Prozent verzeichnen. Hinter dem mit großem Abstand stärksten Markt Deutschland belegen im Gesamtergebnis Frankreich und Großbritannien die Plätze zwei und drei.