Kfz-Versicherern drohen Verluste von zwei Milliarden Euro
Die Kfz-Versicherer werden auch 2024 deutlich mehr Geld ausgeben müssen als sie einnehmen. Wesentliche Gründe sind die seit Jahren steigenden Preise für Ersatzteile und hohe Stundensätze der Kfz-Werkstätten.
„Die Werkstattkosten lagen schon 2023 mit 188 Euro pro Stunde auf einem Rekordwert.“
Jörg Asmussen
Hauptgeschäftsführer des GDV
„Nach unserer aktuellen Hochrechnung werden die Kfz-Versicherer einen Verlust von rund zwei Milliarden Euro verzeichnen. Die Beitragseinnahmen werden auf rund 33,8 Milliarden Euro steigen, aber die Versicherer müssen für jeden eingenommenen Euro 1,06 Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Kfz-Versicherer einen Verlust in Höhe von über drei Milliarden Euro hinnehmen müssen.
Die schlechten Zahlen sind ganz wesentlich auf die seit Jahren steigenden Reparaturkosten zurückzuführen. „Sowohl Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer: Die Ersatzteilpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um über sechs Prozent gestiegen. Die Werkstattkosten lagen schon 2023 mit 188 Euro pro Stunde auf einem Rekordwert“, sagt Asmussen. 2023 kostete ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw rund 4.000 Euro. Zehn Jahre vorher waren es noch 2.500 Euro.
Wie
sich die aktuelle Situation auf die Prämien der Kfz-Versicherung
auswirken wird, ist eine unternehmensindividuelle Entscheidung jedes
einzelnen Versicherers und nicht Sache des Verbandes. „Aber
selbstverständlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung
von Schäden und den Beiträgen für eine Kfz-Versicherung“, so Asmussen.
Zudem erwartet auch die Versicherungsaufsicht BaFin von den
Kfz-Versicherern, die Schadeninflation bei der Kalkulation ihrer Prämien
angemessen zu berücksichtigen.