Stundensätze in der Kfz-Werkstatt steigen

Die Reparatur eines Autos wird immer teurer. Das liegt zum einen an hohen Ersatzteilpreisen, aber auch an den stark gestiegenen Stundenlöhnen. Eine neue Studie des GDV beziffert das Ausmaß.

Quelle: Holger Holzer/SP-X Grafik: GDV

Die Stundensätze in Kfz-Werkstätten sind im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. Das geht aus einer Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. „Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie kosteten 2022 im Schnitt 173 Euro pro Stunde, das waren 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch teurer ist das Lackieren: Hier kostete eine Stunde sogar 188 Euro, 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Damit setzt sich laut den Versicherern eine Entwicklung fort, die 2017 begonnen hat. Seitdem haben die Werkstätten ihre Stundensätze um 28 Prozent erhöht, Lackierereien verlangen 30 Prozent mehr. Zuletzt hatte der GDV gestiegene Ersatzteilpreise und generell hohe Reparaturkosten moniert. Beide hätten in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt, während die Beiträge für die Kfz-Versicherung seit 2017 um drei Prozent gesunken seien. Höhere Reparaturkosten allein sagen zwar nichts über die Gesamtkosten für die Versicherer aus, die auch stark von der Zahl und Art der Schäden abhängt – trotzdem erwartet die Branche für das laufenden Jahr einen Verlust. „Die Autofahrer zahlen in diesem Jahr für die Absicherung ihrer Fahrzeuge rund 30,2 Milliarden Euro – aber die Versicherer müssen über 32,8 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben“, so der GDV im Sommer. Autofahrer müssen demnach für das kommende Jahr mit einer Erhöhung der Prämien rechnen.

Versicherer verzeichnen überdurchschnittlichen Anstieg der Reparaturkosten
Bei den Versicherern führen die höheren Stundensätze zusammen mit den ebenfalls steigenden Ersatzteilpreisen zu wachsenden Reparaturkosten nach Unfällen. „Im vergangenen Jahr kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 3.700 Euro, das waren 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr“, so Asmussen. 2017 hatte dieser Wert noch bei rund 2.700 Euro gelegen.